ÜBER DIE ENTSTEHUNG VON „AM BODEN DES HIMMELS“

Im Arabischen gibt es ein Sprichwort: Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt.
Man könnte auch sagen: Jedes Buch beginnt mit einer Reise.

Die Idee zu meinem Roman „Am Boden des Himmels“ ist auf einer meiner Vortragsreisen für die Peace-Factory in Israel und den Palästinensergebieten entstanden – meiner zweiten Heimat.

In meinen Vorträgen sprach ich darüber, wie interkulturelle Freundschaften Vorurteile abbauen und Grenzen überwinden können. Doch noch während ich das Mikrofon in den Händen hielt, wurde mir Verschiedenes klar:
Im Nahostkonflikt geht es nicht primär um Land oder Religion, sondern in erster Linie um Identität und um kollektives Trauma auf beiden Seiten. Und um diese Gräben zu überwinden, braucht es vermutlich ein paar Wunder.
Damit war die Idee zu „Am Boden des Himmels“ geboren.

Während meine israelischen Freunde und ich von Tel Aviv nach Jerusalem und von Jerusalem nach Bethlehem fuhren, Checkpoints überquerten, in Cafés debattierten, unsere Workshops planten und dabei harten 80er Jahre Rock hörten, schrieb ich unaufhörlich in ein inzwischen sehr zerfleddertes grünes Notizbuch.

Ich skizzierte die Grundidee zu „Am Boden des Himmels“ und mir wurde klar: Das hier wird kein Roman über den Krieg, sondern eine Geschichte über die Überwindung von Konflikten. Es sollte keine leidvolle Geschichte über Ungerechtikeit und Schmerz werden, sondern ein Buch über die Überwindung von Trauma.

Von dem Moment an, als mein grünes Notizbuch und ich schließlich wieder zuhause in München landeten, dauerte es noch knappe drei Jahre bis „Am Boden des Himmels“ schließlich das Licht der Welt erblickte.
Ich kann nicht ausdrücken, wie dankbar ich dafür bin, dass ich „Am Boden des Himmels“ bei Hoffmann und Campe Verlag/Atlantik Verlag veröffentlichen darf, doch am dankbarsten bin ich all den Menschen, die ich auf dieser Reise traf, Israelis und PalestinenserInnen, die mir
gezeigt haben, dass Frieden immer bei uns selbst beginnt.